2050 – wir leben in einer Welt, die keine Ressourcen mehr abbaut, alles ist zirkulär, es werden keine neuen Produkte (Baustoffe, Kleider, Möbel, Hausaltgeräte, usw.) hergestellt. Freiluft-Deponien und Verbrennungsanlagen gehören der Vergangenheit an. Die einzigen Waren, die weiterhin produziert werden, sind Lebensmittel.
Die Produkte, die wir konsumieren sind, regenerativ wie auch unsere Städte und die Baustoffe. Alles kann sich dynamisch und schnell ändern. Wenn man etwas neu bauen möchte, werden zuerst die Umgebung analysiert, Bauteile zusammengetragen und der Rückbau mitgedacht. Das gilt nicht nur im Bauwesen, sondern für alle Wirtschaftsbereiche. Das erfordert Geduld und Kreativität. So können Städte entstehen, die wie LEGO gebaut sind. Mit denen wir spielerisch umgehen können, am besten mit einer monotonen Musik im Hintergrund.
Im kleinen Massstab sind wir schon auf diesem Weg: Bauteile werden wiederverwendet und regenerative Baustoffe eingesetzt. Es gibt verschiedene Bauteilbörsen, die Bauteile sammeln und verkaufen, sowie Firmen, welche die Wiederverwendung planen. Das Wiederverwerten ist in der Baubranche bekannt, gesellschaftlich anerkannt und wird als „cool“ empfunden.
Die Schweiz steht auf Platz 4 der Länder mit der effizientesten Abfallwirtschaft der Welt, allerdings auch auf Platz 3 der Konsumausgaben pro Kopf. Ohne Einschränkung im Konsum macht Recycling nur bedingt Sinn.
Daher sollten Städte sowie bestehende Gebäude als Ressourcen betrachtet und wo möglich rückgebaut werden. Das re-use Labor beider ETH versucht durch die digitalen Technologien und Kreislaufstrategien die Wiederverwendung zu vereinfachen. Aus diesem Grund müssen Konzepte wie Flexibilität und Leichtigkeit in den Planungsprozess einfliessen, um die zukünftige Wiederverwendung von Materialien zu ermöglichen.
Am Ende werden wir die Einzigen sein, die sich nicht regenerieren können – oder nur durch die zukünftigen Generationen.